Akademia Pana Kleksa – Rezension. Willkommen in einem anderen Märchen

Als Jan Brzechwa 1946 das Buch über die Abenteuer von Adas Niezgodka schrieb, hat er wahrscheinlich nicht erwartet, dass im Jahr 1984 ein Filmklassiker auf der Grundlage dieser Geschichte gedreht werden würde, geschweige denn ein Remake im Jahr 2023. Viele Generationen haben von “Akademia Pana Kleksa” gehört. Ich habe überprüft, ob die aktuelle Version ebenso zugänglich ist.

Pan Kleks für ewig

In der Erinnerung meiner Großmutter erscheint “Akademia Pana Kleksa” als ein Albtraum, nicht wegen der Handlung, sondern weil sie das Buch meiner Mutter vorlesen musste. Sie wurde wiederum ein Fan des Films mit Piotr Fronczewski und Slawomir Wronka in den Hauptrollen. Auch ich bin mit dieser Version aufgewachsen, die man heute schon allein wegen der Spezialeffekte in Frage stellen könnte.

Die alte Version hat, obwohl sie heute veraltet erscheinen mag, einen ganz eigenen Charme. Was mich an der ganzen Serie der Abenteuer von Adas Niezgodka reizt, sind vor allem die von Janusz Rewinski und Malgorzata Ostrowska gesungenen Lieder. Die Handlung ist in erster Linie für ein bestimmtes Publikum konzipiert – das Kind – und das sollte nicht vergessen werden! Die Frage ist, welche Märchenart die neue Version darstellt?

Kawulskis Version

Es ist schwer vorstellbar, dass der Regisseur von Filmen wie “Underdog” oder der Serie “Jak zostałem gangsterem” die Rolle eines Märchenerzählers übernimmt. Und doch… Maciej Kawulski hat eine zeitgemäße Version von “Akademia Pana Kleksa” realisiert, und das Ende des Films verrät, dass in Zukunft ein zweiter Teil mit dem Untertitel “Wynalazek Filipa Golarza” erscheinen wird.

Kawulski stand vor einer schwierigen Aufgabe – der Fantasy-Markt ist übersättigt und die Erwartungen an ein Remake sind hoch. Die Geschichte, die sich selbst hätte verteidigen müssen, hat das nicht ganz geschafft. Einmal zwinkert uns Fronczewski symbolisch zu, einmal sehen wir die Spezialeffekte, ein andermal summen wir bekannte Lieder mit, aber die Geschichte wirkt kaum spannend.

Diesmal gibt es anstelle von Adas eine Ada, die mir als Hauptfigur nicht sympathisch war – ganz zu schweigen von ihrem trotteligen Kollegen Albert. Die Hauptfigur ist einfach da und stört niemanden, obwohl sich ein modernes Kind vielleicht mehr mit ihr identifizieren kann als mit der altmodischen Adas von 1983. Wir sollten den Film aus der Perspektive von Ada sehen. Vielleicht ist das der Grund, warum die Handlung an einer Stelle von Verwirrung übermannt wird. Szenen wirken zufällig aneinandergereiht, die Handlungsdynamik wird von einem langsamen Beginn zu schnell. Ab der zweiten Hälfte gleicht der Film einem Konglomerat von Musikvideos.

Etwas wie aus einem anderen Märchen

Viele der Elemente in der neuen Verfilmung von Brzechwas Buch enthalten Faktoren, bei denen man denken könnte: “Das habe ich schon einmal gesehen”. Akademia Pana Kleksa ist wie eine Mini-Version von Hogwarts, die Wölfe (d. h. die dunkle Seite der Macht) sind eine Kopie der Orks aus der bekannten Hobbit-Geschichte. Einige der Figuren erinnern verwirrend an die Disney-Figuren: Schneewittchen, Pocahontas, Alladin. Es mangelt nicht an Anspielungen auf andere Märchen. Das Fazit. Schließlich lernen die Studenten an der Akademie Märchen kennen!

In den Gesprächen fehlt es auch nicht an Anspielungen auf kontextuell zeitgenössische Elemente, die es zu Brzechwas Zeiten sicher noch nicht gab. Auch elektronische Musik und Jugenddialekt werden eingeschmuggelt. Schließlich stellt Ada fest: “Willkommen in unserem Märchen WILD!”.
Am Ende landet Ada in einem Märchen im Märchen. In diesem Märchen gibt es noch mehr von diesen Märchen, es entsteht eine veritable “Inception”. Darin liegt das Detail. Ich habe den Eindruck, dass das Filmmaterial für die Serie und nicht für den Film gedreht wurde. Die Szenen scheinen zusammengeschnitten und -geklebt, um so viel Material wie möglich in möglichst kurzer Zeit unterzubringen. Irgendwann habe ich mich gefragt, ob ich so realitätsfremd bin, oder ob ich mir die Berichterstattung auf TikTok anschaue, wo jede Szene etwa eine Minute dauert.

Ist dies ein Film, den sich die ganze Familie ansehen kann?

Auf jeden Fall. Die farbenfrohen und fast “magischen” Bilder, die Lektionen von Pan Kleks und die angenehme Musik, insbesondere die Lieder von Andrzej Korzynski, schaffen die Atmosphäre eines Familienfilms. Es ist auch erwähnenswert, dass der Film versucht, Retro-Nostalgie mit modernen Elementen zu verbinden, was verschiedene Altersgruppen ansprechen kann.

Einige Elemente, wie z. B. eine schlechte Montage, das Chaos in der zweiten Hälfte des Films, das zu einer schwer zu verfolgenden Handlung führt, könnten jedoch dazu führen, dass nicht jede Altersgruppe mit der Vorführung voll zufrieden ist. Fazit: Visuell ist der Film gut, auch musikalisch (Ralph Kaminski in der Rolle des Wilkus), aber von der Handlung und der Erzählung fehlt es dem Film an Details und Tiefe bei den Figuren. Ich würde auch hinzufügen, dass es keinen Mangel an Witzen über Vogelkacke gibt.

Ich habe 5 davon gezählt – vielleicht kann mich jemand übertreffen?

Rezension: Joanna Lenik Kameraführung: Next Film

Übersetzung: Zuzanna Lausz

„Akademia Pana Kleksa” – informacje:

“Akademia Pana Kleksa” – Informationen:
Premiere: 25. Dezember 2023
Regisseur: Maciej Kawulski
Drehbuch: Krzysztof Gureczny, Agnieszka Kruk
Kameraführung: Bartek Cierlica
Darsteller: Tomasz Kot, Antonina Litwiniak, Piotr Fronczewski, Sebastian Stankiewicz, Agnieszka Grochowska, Danuta Stenka
Rezension: Joanna Lenik Kameraführung: Next Film

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